Razzia auf der Gamescom: Weckruf für die Sicherheitsbranche
- Meisterlernen.de

- 22. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Aug.

Die Gamescom in Köln ist nicht nur das größte Gaming-Event Europas, sondern auch ein Besuchermagnet für Menschen aus aller Welt. Hunderttausende strömen jedes Jahr in die Messehallen, um neue Spiele auszuprobieren, Shows zu besuchen und die besondere Atmosphäre zu erleben. Damit ein solches Event sicher abläuft, braucht es ein starkes Sicherheitskonzept – und vor allem qualifiziertes, zuverlässiges Personal.
Doch die Realität sieht leider oft anders aus. In diesem Jahr führte der Zoll eine großangelegte Razzia während der Gamescom durch. Fast 60 Einsatzkräfte kontrollierten mehr als 150 Sicherheitsmitarbeiter von über 40 verschiedenen Firmen. Das Ergebnis war alarmierend: Schwarzarbeit, nicht angemeldete Beschäftigte, Verstöße gegen den Mindestlohn – und sogar der Einsatz eines 17-Jährigen als Ordner.
Dieses Beispiel macht deutlich: Die Sicherheitsbranche hat ein strukturelles Problem, das dringend angegangen werden muss.

Schwarze Schafe untergraben das Vertrauen
Viele der kontrollierten Sicherheitskräfte konnten nicht einmal den vollständigen Namen ihres Arbeitgebers nennen. Sie waren über undurchsichtige Subunternehmerstrukturen eingesetzt worden, die kaum noch nachvollziehbar sind. Dadurch ist es fast unmöglich zu erkennen, wer eigentlich die Verantwortung trägt.
Hier zeigt sich das Grundproblem: Schwarze Schafe in der Branche profitieren von einem System, das auf Kosten von Qualität, Transparenz und Sicherheit funktioniert.
Mitarbeiter ohne ausreichende Qualifikation werden eingesetzt.
Arbeitsrechte wie Mindestlohn oder Sozialversicherungspflicht werden missachtet.
Subunternehmerketten verschleiern Verantwortlichkeiten.
Am Ende leidet die gesamte Branche: Seriöse Sicherheitsunternehmen, die sich an Regeln halten, werden preislich unterboten. Auftraggeber erhalten zwar „billige“ Angebote, zahlen im Ernstfall aber einen hohen Preis – in Form von Sicherheitslücken, rechtlichen Risiken und Imageschäden.

Risiken für Besucher, Veranstalter und Unternehmen
Der Einsatz von unqualifiziertem oder illegal beschäftigtem Personal ist nicht nur ein moralisches oder rechtliches Problem. Er hat direkte Auswirkungen:
Für Besucherinnen und Besucher: Sicherheitspersonal ist oft die erste Anlaufstelle bei Problemen. Fehlende Ausbildung oder Erfahrung kann in kritischen Situationen fatale Folgen haben – von unprofessionellem Verhalten bis hin zu Eskalationen, die vermeidbar gewesen wären.
Für Veranstalter: Wer bei der Wahl des Sicherheitsdienstleisters nur auf den Preis schaut, riskiert Bußgelder, rechtliche Konsequenzen und langfristige Reputationsschäden.
Für seriöse Firmen: Schwarze Schafe schaden dem Image der gesamten Branche. Qualifizierte Unternehmen geraten in einen Preiskampf, der sie langfristig schwächt, obwohl sie eigentlich für Qualität und Verlässlichkeit stehen.
Zeit für einen Kulturwandel in der Sicherheitsbranche
Die Razzia auf der Gamescom ist mehr als nur ein Einzelfall – sie ist ein Spiegelbild dessen, was in der Branche seit Jahren schiefläuft. Es reicht nicht, nur Symptome zu bekämpfen. Es braucht einen echten Wandel, der auf Qualität, Verantwortung und Professionalität setzt.
Konkrete Maßnahmen könnten sein:
Verbindliche Qualifikationen: Nur ausgebildetes und nachweislich geschultes Personal darf bei sicherheitsrelevanten Aufgaben eingesetzt werden.
Transparenz in Subunternehmerketten: Auftraggeber müssen nachvollziehen können, welche Firmen und Personen tatsächlich im Einsatz sind.
Faire Arbeitsbedingungen: Mindestlohn und Sozialversicherung sind nicht verhandelbar, sondern die Grundlage fairer Beschäftigung.
Regelmäßige Audits: Behörden, aber auch Veranstalter, sollten Kontrollen zur Pflicht machen, um die Einhaltung von Standards sicherzustellen.
Stärkung der Weiterbildung: Moderne Lernmethoden und digitale Tools können helfen, Mitarbeiter besser und effizienter zu qualifizieren.
Fazit: Die Razzia als Chance nutzen
Die Ereignisse auf der Gamescom zeigen eindrücklich, wie dringend eine Veränderung notwendig ist. Schwarzarbeit, unqualifizierte Kräfte und fehlende Transparenz sind nicht nur ein Imageproblem, sie gefährden Sicherheit, Vertrauen und die Zukunft einer ganzen Branche. Statt die Augen zu verschließen, sollte die Razzia als Weckruf verstanden werden:
Veranstalter müssen mehr Verantwortung bei der Auswahl ihrer Sicherheitsfirmen übernehmen.
Firmen müssen Qualität über kurzfristige Kostenvorteile stellen.
Die Branche insgesamt muss für mehr Professionalität und Fairness einstehen.
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